Sehr geehrte Mitarbeiter des Tierheims Lüneburg,
seit gerade mal einer Woche sind Eowyn (geb. Wanda) und Arwen (geb. Patty) jetzt bei uns, aber es fühlt sich so an, als würden wir uns schon viel länger kennen – für uns, und ich glaube auch für die beiden Katzen.

Ich hatte mich im Vorfeld lange darüber informiert, was bei der Eingewöhnung alles für Probleme entstehen können und wie viel Geduld man haben muss. Womit ich aber nicht gerechnet hatte, war, dass sich die beiden so schnell bei uns eingewöhnen würden. Am ersten Tag kam ich gegen 17.20 hier an, und danach war vor allem vorsichtiges Toben angesagt. Nachdem sie auf diese Weise ihre Aufregung bewältigt und unser Haus etwas besser kennengelernt hatten, waren sie für einige Tage nicht von unserer Seite zu bewegen. Schon am zweiten Abend kam Arwen dazu als ich unseren Kindern am Abend im Bett ein Buch vorgelesen habe, und legte sich natürlich in klassischer Katzentradition genau zwischen uns und das Buch.
Wie weit diese Anhänglichkeit geht, sieht man sehr schön auf diesem Bild:

Mittlerweile fühlen sie sich hier etwas sicherer und spielen auch schon mal zusammen im Erdgeschoss während ich oben im Arbeitszimmer bin, aber am liebsten sind sie doch immer noch da, wo einer von uns ist.
Deswegen habe ich auch ihre Rückzugsorte ein wenig anpassen müssen. Die Kletterwand im Flur wird bisher noch nicht viel genutzt, weil sie meist zu weit von uns entfernt ist. Stattdessen habe ich mit ein paar Brettern und Sisalmatten einen Kratzbaum auf ca. 1,70m aufgebockt und in die Küche gestellt, damit uns die beiden bei Bedarf aus kindersicherer Höhe zusehen können.

Ich muss aber sagen, dass sowohl die Kinder mit den Katzen als auch die Katzen mit den Kindern gut auskommen. Natürlich wollen die Mädchen die Katzen gerne etwas zu oft auf den Arm nehmen, aber da Eowyn und Arwen sowohl vorsichtig und deutlich zeigen können, wenn sie etwas nicht wollen, als auch so anhänglich sind, dass sie wirklich sehr schnell kommen wenn man sie nicht festhält, ist es nicht besonders schwer, den Kindern zu erklären, dass es im Interesse beider Seiten ist, sich gegenseitig zu respektieren.
Mittlerweile haben wir auch den Dreh mit den Futterzeiten und -mengen einigermaßen raus. Bis vor ein paar Tagen war es noch ziemlich anstrengend, zu versuchen Müsli zu essen, weil die Katzen die Milch drei Meilen gegen den Wind gerochen haben. Außerdem hatte ich angenommen, dass die Katzen schon selbst am besten wissen würden, wie viel sie fressen sollten… Jetzt habe ich einen Rhythmus gefunden, bei dem sie zu den richtigen Zeiten satt sind und trotzdem nur so viel bekommen, wie es für ihr Alter und Gewicht empfohlen wird.
Einen Tierarzt habe ich auch ausfindig machen und einen Termin für den zweiten Teil der Impfung vereinbaren können.
Das einzige, woran man ihre frühe Trennung von der Mutter noch bemerken kann, ist dass Arwen gelegentlich unbedingt an die Brust möchte, und da das natürlich nicht möglich ist, hat sie es ersatzweise bereits mit Eowyns Bauch, meiner Achselhöhle oder sogar mit ihrem eigenen Bauch versucht. Ich hoffe, dass sich dieser Instinkt bald legen wird. Glücklicherweise macht sie es selten an derselben Stelle und auch nicht so stark, dass sie das Fell und die Haut verletzen würde. Es ist nur etwas mitleiderregend.
Zum Abschluss gibt es noch ein Bild, auf dem die Beiden es sich bei mir im Arbeitszimmer bequem gemacht haben, als ich mal wieder zu hause gearbeitet habe.

Mit freundlichen Grüßen,
Lars, Judith, Gesa, Paula, Arwen und Eowyn K.