Bosni hat lange Zeit in einem Heim in Bosnien gelebt. Schließlich kam er nach Deutschland zu einem Menschen, der ihm endlich sein verdientes, liebevolles Zuhause geben wollte. Doch Bosni war mit dem engen Zusammenleben mit dem Menschen schlicht überfordert – er kannte es einfach nicht. Der hübsche Rüde zeigte schnell, dass er kein Problem damit hat, seine Zähne einzusetzen, wenn ihm etwas zu viel wird.
Schon nach ein paar Tagen und Bissen (keine mit ernsthaften Verletzungen) traute sich sein neuer Mensch nicht mehr an ihn heran, und wir haben Bosni aus dem Garten abgeholt. Auch uns begegnete er zunächst mit Knurren und Misstrauen – und hätte sicherlich auch geschnappt, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte.
Bosni war gesundheitlich in keinem guten Zustand – wir vermuten, dass dies sein Verhalten mit beeinflusst hat. Inzwischen ist er medizinisch behandelt, und es geht ihm deutlich besser. Er nimmt das Training gut an und lernt schnell. Wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht, zeigt er das zwar, lernt aber, bessere Wege zu finden, als direkt in die Verteidigung zu gehen.
Das Tragen eines Maulkorbs gehört fest zu seinem Alltag und sollte unbedingt beibehalten werden – vor allem, wenn es ums Futter geht, kann Bosni schnell seine Zähne zeigen. Er verteidigt Futter, auch solches, das nicht für ihn bestimmt ist. Dieses Verhalten wird derzeit trainiert, sollte aber unbedingt weitergeführt werden. Seine neuen Menschen müssen damit rechnen, dass er zupacken könnte, wenn z. B. Essen herunterfällt. Auch wenn er sich eingeengt fühlt, kann er entsprechend reagieren.
Mittlerweile hat Bosni gelernt, von seiner Bezugsperson Streicheleinheiten zu genießen – etwas, das ihm anfangs völlig fremd war. Mit anderen Hunden versteht er sich je nach Sympathie, besonders Hündinnen mag er gern. Kommt ihm ein anderer Hund blöd, lässt er sich das allerdings nicht gefallen. In Hundebegegnungen kann er an der Leine reagieren – hier braucht er weiterhin konsequente Anleitung und Training.
Reize wie Fahrradfahrer oder Jogger lassen ihn dagegen kalt – sie interessieren ihn schlichtweg nicht. Autofahren ist für Bosni noch ungewohnt und muss behutsam aufgebaut werden. Ob er allein bleiben kann, ist bisher unklar und muss im neuen Zuhause getestet werden.
Draußen ist er sehr gerne unterwegs – Spaziergänge machen ihm Freude. Die Orientierung am Menschen fällt ihm noch schwer, aber sie ist ausbaufähig. Zeigt man ihm ruhig und klar, was von ihm erwartet wird, nimmt er Leinenführigkeit gut an. Bosni muss noch lernen, Grenzen zu akzeptieren – er lässt sich jedoch darauf ein und braucht nur hin und wieder eine freundliche, aber bestimmte Erinnerung. Er ist stubenrein und zeigt ehrliche Freude, wenn er seine Bezugspersonen sieht.


Bei der Adoption von Hunden bedarf es einem Einverständnis des Vermieters.
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