Doch warum sind die Fertigfuttermischungen so problematisch? Wir möchten Euch die wichtigsten Punkte kurz erklären.

  • Zahnerkrankungen

Damit sich die ständig nachwachsenden Zähne richtig abreiben können, muss das Futter lange gekaut werden. Das ist bei Trockenfutter nicht möglich, denn durch den Mahl- und Pressvorgang sind so gut wie keine Fasern mehr enthalten. Statt langem Kauen „knacken“ die Tiere die Bröckchen: Der Druck auf den Kiefer ist enorm und Zahnwurzelerkrankungen sind eine häufige Folge.

  • Verdauungsstörungen

Der Verdauungstrakt von Kaninchen und Meerschweinchen ist darauf ausgelegt, ständig Nahrung aufzunehmen, so dass die vorherige Nahrung weitertransportiert werden kann. Durch Trockenfutter wird der Stoffwechsel stark verlangsamt. Außerdem ist es sehr energiereich und die Tiere fressen kaum noch Grünfutter. Dadurch wird das sensible Gleichgewicht der Bakterien in der Darmflora geschädigt. Folgen sind unter anderem Unverträglichkeiten oder lebensgefährliche Aufgasungen.

  • Blasengries, Nieren- oder Blasensteine

Fertigfutter hat einen extrem geringen Wasseranteil. In der Natur wird dagegen der Großteil des Wasserbedarfs über die frische Nahrung gedeckt. Die Tiere gleichen diesen Verlust nicht über das Trinken aus, sodass die Harnwege schlecht durchspült werden und sich schnell Kalzium ablagert, was zum Beispiel zu schmerzhaften Blasensteinen führen kann.

  • Verhaltensstörungen

Da energiereiches Fertigfutter schnell satt macht, verbringen die Tiere nur noch wenig Zeit mit dem Fressen. In der Natur tun sie das in ca. 80% ihrer aktiven Zeit. Die Langeweile, die in Gefangenschaft ohnehin ein häufiges Problem ist, wird massiv verstärkt, sodass Verhaltensstörungen wie Gitternagen oder das Auszupfen von Fell mit anschließendem Wundlecken der Haut entstehen können.

 

Das sind nur einige der gravierenden Folgen, die entstehen können, wenn Kaninchen oder Meerschweinchen Fertigfutter zu fressen bekommen. Wir gewöhnen die Tiere im Tierheim langsam an frisches und artgerechtes Futter wie Gräser, Wildkräuter, Salate, blättrige Zweige, Kohl und etwas Gemüse sowie Heu und frisches Wasser aus Tonnäpfen.

Wir würden uns riesig freuen, wenn ihr diesen Beitrag teilt und im Freundes- und Bekanntenkreis über die Bedürfnisse von Kaninchen und Meerschweinchen aufklärt!

Gern stehen wir als Tierheim zur Verfügung und beraten bei Fragen rund um die richtige Fütterung.

Ausführliche Informationen zur artgerechten Ernährung gibt es auf den Seiten kaninchenwiese.de und meerschweinchenwiese.de.

Wenn Sie die Kaninchen und Meerschweinchen bei uns im Tierheim unterstützen möchten, freuen wir uns sehr über Spenden in Form von Kräutern und Salaten. Wer dazu nicht jedes Mal ins Tierheim fahren möchte, kann unsere Tiere auch mit einer Patenschaft, zum Beispiel in Form von verschiedenen Leckereien von @gruenhopperkaninchenfutter, unterstützen und die Kisten direkt ans Tierheim schicken lassen. Unsere Kleintiere freuen sich sehr darüber!